Gedichte – eine kleine Selektion aus vergangenen Jahren

Beten

Bitten
Fragen
oft grosses Zagen
Mir selbst ein Versagen

Meiner Worte
Meines Glaubens

Aber auch von IHM
Dem Höchsten
Allpräsenten

Nur nicht hier
Nah bei mir
Hör mein Klagen

Ich such nach dir. 

Dichten ist Scheitern

Atmen
Ein und Aus
Spüren
Suchen

Ein Greifen nach
Ohne zu begreifen
Nach Wort
Nach Sinn

Er entschwindet

Ich will gebären
Was meins nicht ist
Such was mir über ist
Mir entgleitet
Mir gesagt werden will
Mir gesagt werden muss

Nicht meins suche ich
Seins begehre ich
Zu umfangen im Wort
Zu kleiden in Sprach

Es ist ein Ringen
Lässt sich nicht erzwingen

Dichten ist Hören

Gehen

Warum ging ich?
Blieb ich nicht?

Siehst du das Meer
Hinter dem Horizont
Da geht es weiter

Der gerittene Reiter
Über die Leiter
Hinfort, weiter

Das Land steht
Er schwand im Stand
Zerrann wie Sand
Dort am Land

Mit Blick aufs Meer
Sucht nach Frucht
Nach mehr

Die Sehnsucht wächst
nach Sein
Genug sein

Hier sein
Da sein
Nicht dort
Nicht fort
Da hier
Am Ort

Ich ging fort
Um dort
Zu sein
Bei Dir
In mir

Bitte bleib

Tritt hervor!

Tritt hervor
Du
Der hinter allem steht
In allem steckt
Alles hegt und pflegt

Tritt hervor!
Warum versteckst du dich?
Wirkst im Verborgenen
Im Hier und Jetzt
Nicht nur im Morgen

Tritt hervor!

Mächtig strahlst du in der Morgenröte
Die Berge, Zeugen deiner Grösse
Du wärst erkennbar
Unübersehbar umgibst Du uns

Doch es ist still geworden
Blind geworden im Westen
Wir waren Lehrer der Sicht auf dich
Machten uns auf
Dich zu suchen in allem Ding

Haben wir zu genau hingeschaut?

Leer ist es geworden
Oben im All
Bei Mond und Stern
Auch im Wald, im Meer
Und besonders in uns
Ist es Leer

Bitte, tritt hervor

Aufgeklärt, erhellt
Erschienen wir uns
Allein verlassen
Sind wir nun
Allein schenken wir uns Sinn
Mühen uns beim Erschaffen
Wissen nicht mehr zu entdecken

GrundGedicht zur Losung vom 28.10.20

Wo ist ein Fels ausser unserem Gott? Ps 18,32

Einen anderen Grund kann niemand legen ausser dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. 1. Kor 3,11

Grund, Urgrund
Das was hält
Was Alles hält

Selbst mich
Alles in mir
Mir halt gibt
Mich annimmt
Mir Boden schenkt
Zu stehen
Zu sehen
Zu sein
Und gehen

In dieser Welt
Die gründet
Auch in Dir

Du hältst sie
Schufst sie
Bist Brücke
Von ihr zu mir

Sie ist mir Schwester
Du Vatergrund
Alles in ihr
Und mir
Durchdringst

Grund, Sinn
Das Warum
Worauf Hin

Die ganze Welt
Sich täglich aus dem Bett erhebt
Und ihrem Sinn hergeht
Welchen du uns schenkst
In uns pflegst und regst
Doch nie vollendest ohne uns

Grund ist
Halt und Sinn
Als auch Potenzial
Zu werden wer wir sind

So will ich heute
Stehen
Aufstehen
Und gehen
Weiter gehen
Um zu leben
Ja werden

Zudem
Was du gibst
Um dann am Abend
Mich zu legen
Und ruhen
Im Bett
In dir
Du trägst
Hältst
Und kommst zum Ziel

Auch dann
Wenn alles schläft

Die Gedichte wurden eigenständig vom Autor verfasst, ohne Einsatz von KI.

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